Herbstlicher Kuchen mit Maroni und Pinienkernen

Die Zahl an Kuchenrezepten am Blog (Webdesign by bitSTUDIOS) ist – naja, ich sag mal so – „überschaubar“. Ich backe tatsächlich selten und dennoch öfter als es hier den Anschein hat. Dass Backrealität und Blogvirtualität sich nicht decken, hat einen einfachen Grund. Meine Backversuche gehen oft daneben. Richtig in die Hose. Weil ich mich einfach nicht an Rezepte halten mag und immer irgendwie irgendwas probieren will, gleichzeitig aber von der Chemie des Backens viel zu wenig Ahnung habe. Null Ahnung nämlich.


Gluten, Fett und Zucker!

Gelingt ein Kuchen nicht, fragt Aiman (weil er mich nur zu gut kennt) direkt: „Was hast denn schon wieder anders gemacht?“. „Gar nichts hab’ ich anders gemacht…, ich hab nur…“.  – Natürlich hab’ ich keine „normale“ Butter genommen und ja, im Rezept stand Weizenmehl, aber auch das hab‘ ich nicht verwendet. Ebenso wenig den Haushaltszucker. Das ist alles kein Problem, wenn man z.B. eine Schokoladentarte macht. Auch einen schönen glutenfreien und veganen Mürbeteig bekommt man „mit ohne“ hin, aber so einen elastischen Standardkuchenteig, wie ihn Aiman mag…? Eher nicht. Damit Aiman endlich mal wieder zu seinem Kuchenmoment kommt, hat dieser Kuchen alles, was er sich wünscht: Gluten, Fett und Zucker (fast so wie es im Rezept steht).



Dinkelmehl, vegane Butter und Kokosblüttenzücker

Das Rezept, das ich von hier (ein bisschen anders) nachbacke, enthält Weizenmehl Type 00, Butter und Honig. Außerdem Eier. Das Verwenden von Eiern beim Backen kann zwei Gründe haben. Sie können den Teig binden oder luftig machen und zum Aufgehen bringen. Beim veganen Backen wird Bindung durch Fruchtmus, ein Leinsamen-Ei, Tofu oder Ei-Ersatz erzeugt. Die Eier im Ausgangsrezept werden nicht getrennt und die Eiklar aufgeschlagen, sondern einfach verrührt. Deshalb dachte ich gleich an eine vegane Variante, für die ich die Eier durch Apfelmus ersetze und anstelle der tierischen Butter und des Honigs pflanzliche Alsan-Butter, Ahornsirup und Kokosblütenzucker verwende. Anstatt von Weizenmehl nehme ich Bio-Dinkelmehl Type 900, das wie Weizenmehl Gluten enhält und somit aufquillt und den Teig elastisch macht. Teige aus glutenfreien Mehlsorten lassen diese Elastizität vermissen. Damit man ein vergleichbares und annähernd zufrieden stellendes Ergebnis bekommt, muss man verschiedene glutenfreie Mehle mischen, Stärke und alternative Bindemittel wie Guarkernmehl verwenden. Das bedarf einiger Erfahrung und Übung, außerdem deutlich mehr Geld. Glutenfreie Mehle sind nämlich merklich teurer. Man kann natürlich auch zu fertigen glutenfreien Mehlmischungen greifen, z.B. den Mix C von „Schär“. Dieselbe Elastizität werden diese Teige jedoch nie haben. Aiman hat also schon irgendwie recht, wen er sagt, dass in manche Kuchen vielleicht einfach Gluten, Butter, Zucker oder Eier gehören. Dieser Kuchen kommt aber zumindest ohne die letzten drei hervorragend aus. Das Ergebnis spricht für sich, denn dieser vegane Kuchen ist saftig, reich, voll schöner Aromen, die perfekt in den Herbst passen!


Über die Vorzüge, die Dinkel gegenüber Weizenmehl hat, kann hier nachgelesen werden. Eine gute Einführung zum  veganen und glutenfreien Backen findet ihr auf dem Blog ausnahmsweise.at.


Rezept

Portionen Vorbereitung
1 Springform (21 cm Durchmesser) 30 Minuten
Kochzeit
50-60 Minuten
Portionen Vorbereitung
1 Springform (21 cm Durchmesser) 30 Minuten
Kochzeit
50-60 Minuten
Portionen Vorbereitung
1 Springform (21 cm Durchmesser) 30 Minuten
Kochzeit
50-60 Minuten
Portionen Vorbereitung
1 Springform (21 cm Durchmesser) 30 Minuten
Kochzeit
50-60 Minuten
Zutaten
  • 225 g pflanzliche Butter (zB. von Alsan)
  • 235 g Ahornsirup
  • 100 g Kokosblütenzucker
  • 180 g Apfelmus
  • 300 g Dinkelmehl Type 900
  • 2 TL Backpulver
  • 1/2 TL Natron
  • 1 TL Essig
  • 5 EL gehackte, gegarte Maroni
  • 4 EL Pinienkerne
  • 2 EL grob gehackte Zartbitterschokolade (85% Kakaoanteil)
  • 1 Stk Vanilleschote
Portionen: Springform (21 cm Durchmesser)
Einheiten:
Anleitungen
  1. Das Backrohr auf 160°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  2. Die Butter in Stücke schneiden und zusammen mit dem Ahornsirup, dem Kokosblütenzucker und dem Mark der Vanilleschote in einen Topf geben und langsam schmelzen. Wenn sich Butter und Zucker aufgelöst haben, die Mischung zum Kochen bringen und eine Minute lang köcheln. Von der Platte nehmen und abkühlen lassen (ca. 20 Minuten).
  3. Während die Butter-Zuckermischung abkühlt das Mehl mit dem Backpulver und dem Natron in einer großen Rührschüssel mischen. Die Maroni hacken. Den Essig mit dem Apfelmus mischen und in die erkaltete Butter-Zuckermischung rühren. Mit dem Mehl mischen. Dazu eine Mulde in der Mitte des Mehls formen, die Butter-Zuckermischung hineingießen und das Mehl nach und nach in die Flüssigkeit einarbeiten. Sobald alles gut vermeng ist, erst die Maroni und dann die Schokoladenstücke unter den Teig ziehen.
  4. Den fertigen Teig in die vorbereitete Form gießen und mit den Pinienkernen bestreuen. Im Backrohr für ca. 50 Minuten backen bzw. bis der Teig schön aufgegangen ist und die Stichprobe sauber verläuft.
  5. Nach der Backzeit den Kuchen erst 5 Minuten in der Form auskühlen lassen. Zum vollständigen Abkühlen auf ein Backgitter geben.

Gutes Gelingen!

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