Steirer-Hummus

In der arabischen Welt ist Hummus nicht einfach ein Dip oder Appetizer. Hummus ist ein Grundnahrungsmittel! Die meisten AraberInnen machen Hummus nicht selbst sondern kaufen ihn in den kleinen Hummusgeschäften in der Nachbarschaft.
Was den AraberInnen der Hummus, ist den SteirerInnen das Kernöl. Kein Gericht, das sie nicht damit adeln. In der Südoststeiermark kann man es in jedem Dorf direkt vom Hof kaufen. Hinweisschilder mit der Aufschrift „Echt steirisches Kürbiskernöl“ gibt es fast genauso viele wie Straßenlaternen. ;-)
Die steirische Adelung von Hummus wird in der arabischen Welt auf wenig Verständnis stoßen. Original arabischer Hummus besteht nämlich nur aus einem: Kichererbsen. Klar wird er gewürzt – mit Zitrone, Knoblauch, Salz und eventuell Kreuzkümmel. Aber aromatisiert wird er sicher nicht! Was authentischen Hummus darüber hinaus ausmacht, ist die Konsistenz. Hummus ist niemals „crunchy“. Das ist Erdnussbutter-Style. Hummus ist weich und fein-cremig. Dazu muss man die Kichererbsen, so mühselig es auch sein mag, nach dem Kochen schälen.
Als Fan der arabischen Küche schätze ich einen gut zubereiteten klassischen Hummus. Gleichzeitig steh‘ ich als Steirerin auf dem Standpunkt, dass Kernöl immer geht und deshalb geht das Kernöl heute bei mir in den Hummus. Und, da ich dieses Traditionsgericht schon mal über hab‘, mach‘ ich es gleich richtig und geb‘ auch noch Kren dazu. Den SteirerInnen wünsch‘ einen guten Appetit und die AraberInnen bitte ich um Verzeihung! ;-)


Zutaten (für 1 Glas):
120 g getrocknete Kichererbsen (Reformhaus)
2 El weiße Tahina (Reformhaus)
1 Zitrone
1 TL gehackter Knoblauch
1 gestrichener TL Fleur de Sel
1/2 TL Kümmel
1 TL Kreuzkümmel
125 ml Kichererbsenwasser
1 1/2 EL Kürbiskernöl
1 EL frisch geriebener Kren


Zubereitung:
Die Kichererbsen werden über Nacht in einem Topf mit reichlich Wasser angesetzt (sie sollten ca. 10 Stunden ziehen). Tags darauf gießt man das Wasser dann ab und füllt den Topf zum Kochen erneut mit frischem Wasser (den Schaum, der zu Beginn der Kochzeit entsteht, abschöpfen). Wenn die Kichererbsen gar sind, das Kochwasser nicht wegschütten! Damit wird später das feste Kichererbsenpüree verdünnt und der Hummus somit cremig gemacht. Jetzt heißt es aber erst einmal Schälen. Dazu lasse ich wieder Wasser in den Topf mit den Kichererbsen, denn wenn die Erbsen trocknen, löst sich die Schale nicht. Solange sie aber feucht bleiben, geht die Schale wunderbar ab. Fertig geschält? Fast geschafft! :-) Die Tahina mit dem Zitronensaft pürieren. Die Gewürze und den Knoblauch hinzufügen und erneut mixen. Jetzt erst die Kichererbsen. Erneut mixen. Dann soviel Wasser hinzufügen bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist (125 ml reichen mir, zumal das Kernöl noch folgt). Zum Schluss das Kernöl und den frisch geriebenen (!) Kren dazugeben. Ein letztes Mal mixen. Perfekt! :-)

2 Comments

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    breakyourday 12. Mai 2015 (10:03)

    Helloo :)
    Wir sind auch 2 Steirer und sind gerade über deinen Blog gestolpert!
    Das Rezept ist sofort ins Auge gestochen, nicht nur weil wir Hummus sehr gerne essen sondern besonders der Titel: Steirer-Hummus hat es uns angetan. ;)

    Rezept ist hört sich echt super an, wird bestimmt nachgemacht. hehee

    Liebe Grüße :)

    • comment-avatar
      Anja Sammer 12. Mai 2015 (12:54)

      Hallo und willkommen Sandra und Bernd! Freut mich, dass es euch zu mir verschlagen hat. :-) Ich hoff, der Steirer-Hummus holt euch die Steiermark auf euren Esstisch in Wien! ;-) Liebe Grüße aus Graz!

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